Die Installation in der früheren Trafik besteht aus 79 stehengebliebene Uhren – sie stehen für die 79 Frauen, die in Österreich seit dem brutalen Mord in der Trafik ebenfalls getötet wurden. „Das ist Symbol – für jede Frau ist die Zeit stehen geblieben“, sagte die Künstlerin und Autorin Sabine Groschup. „Am Anfang war ich ganz geschockt, weil ich hab mir gedacht, das sind innerhalb von den zwei Jahren vielleicht 30 Frauen, die umgebracht wurden.“
Zudem gibt es Informationen über Hilfsangebote für Opfer von Gewalt. „Wir sind als Gesellschaft gefordert, den Frauen, die Unterstützung brauchen, auch zu helfen. Und wir versuchen das in der Stadt Wien mit dem 24-Stunden-Notruf, mit ausreichenden Frauenhausplätzen“, betonte Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ). „Und solche Projekte schaffen es, dass wir immer wieder darüber nachdenken und sprechen. Das ist die Möglichkeit, die die Kunst hat.“
Platz nach internationaler Initiative benannt
Im März 2021 wurde eine 35-jährige Trafikantin in ihrem Geschäft von ihrem langjährigen Partner attackiert, mit Benzin übergossen und angezündet. Der Tatort soll in dem belebten Stadtviertel nun täglich an alle Opfer erinnern.
Als erster Schritt wurde Ende November der „Ni-Una-Menos-Platz“ eingeweiht, abgeleitet von der gleichnamigen Initiative „Ni-Una-Menos“ (übersetzt „Nicht eine weniger“) ab, die ursprünglich 2015 aus einer feministischen Protestbewegung in Argentinien entstand und inzwischen international tätig ist.